Surfen – die Leidenschaft die Leiden schafft!

Seit ich in Costa Rica meine ersten Surferfahrungen gemacht habe, habe ich für diesen Sport im wahrsten Sinne des Wortes Blut geleckt. Diese Ruhe und der Frieden, die mich durchströmen, wenn ich langsam den Wellen entgegen paddle, diese unbeschreiblichen Glücksgefühle, wenn ich tatsächlich die Welle erwische und ich durch sie fortgetragen werde. Frei fühle ich mich, wie die Queen auf der Welle, als gäbe es kein Morgen, nur ein hier und ein jetzt. Und so könnte ich ewig weiterphilosophieren. 

Leider musste ich schnell feststellen, dass es noch sehr viel Zeit und Übung braucht bis ich annährend den Status eines „Surfer-Girls“ tragen kann. In Costa Rica war alles so einfach. Die Wellen waren für Anfänger geeignet, ich hatte ein Schrank als Surfbrett, kaum in der Lage, dieses an Land zu hieven, geschweige zur der Surfschule, die ca. 500 Meter entfernt war, zu tragen, aber dieser Schrank lag stabil im Wasser und war nicht vom Weg abzubringen.


Gut, ich war danach völlig kaputt, entdeckte Muskelgruppen, die mir vorher unbekannt waren, aber ich stand immer wieder auf dem Brett.


Mein nächster Surfurlaub war Brasilien. Als Mekka für Surfer bekannt, strandete ich in Itacare einem kleinen Örtchen südlich von Salvador da Bahia. Hochmotiviert und entschlossen buchte ich einen Surfkurs für 3 Tage. Ich ahnte nicht im Entferntesten worauf ich mich da eingelassen habe. Ich bekam wieder ein riesiges Anfänger-Surfbrett. Bevor wir überhaupt die Strände erreichten, mussten wir mit dem Surfbrett quer durch den Ort laufen, teilweise mit dem öffentlichen Bus fahren, und sehr oft durch den Dschungel kriechen. Alle Surfspots waren ein Traum. Die Strände endlos und teilweise menschenleer.

 

Nach kurzer Einweisung ging es sofort ins Wasser.
Die Wellen kamen in Sekundentakt, die Strömung schlug mir ziemlich oft die Beine weg und mein Ziel kam mir gefühlt nicht näher. Die Wellen waren gnadenlos und ich hatte mein Surfbrett und mich überhaupt nicht mehr unter Kontrolle. Ehe ich mich versah wurde ich an Land gespuckt ohne auch nur eine Sekunde richtig gestanden zu haben. Und so ging das Spiel stundenlang und ich wurde immer frustrierter. Meine Mitmenschen hatten langsam unter meinen Wutausbrüchen zu leiden. Nach dem ersten Tag hatte ich mir schon mehrere Abschürfungen, Blutergüsse und blaue Flecken eingehandelt. Ganz zu schweigen von dem Muskelkater.

Der zweite und der dritte Tag liefen nicht besser. Mein Surfbrett attackierte mich, durch meine fehlende Kraft lag mein geschundener Körper teilweise nur noch wie ein nasser Sack auf dem Brett und lies sich heulend treiben. Es war sehr frustrierend und ich fragte mich, ob ich wirklich diesen Sport ausüben möchte….Man muss ja nicht immer alles können.


Dennoch versuchte ich mein Glück ein Jahr später in Südafrika am Jeffreys Beach. Und siehe da – was für schöne Anfängerbedingungen. Kaum Strömung, entspannte Wellen und schon klappte es wieder besser. Diesmal war ich auch wesentlich besser vorbereitet. Durch regelmäßiges Yoga hatte ich mehr Kraft in den Oberarmen und im Bauch und wesentlich mehr Stabilität im Körper. Ich konnte zwar nicht ganz an meine Erfolge aus Costa Rica anknüpfen, war aber längst nicht mehr das körperlich Wrack wie in Brasilien. Und schöpfte wieder etwas Hoffnung!


Nun ist es wieder soweit. In knapp einer Woche geht es Richtung Portugal. Genauer gesagt nach Ericeira, dem Surfspot in Portugal. Diesmal handelt es sich um einen reinen Surfurlaub im richtigen Surfcamp. 5 Tage surfen - wenn das mal keine Erfolge hervor bringt. Und für diesen Urlaub bin ich bestens vorbereitet. Meine Muskulatur sollte nun etwas besser durchhalten. Mit Trockenübungen im Wohnzimmer habe ich mich auf alle Eventualitäten vorbereitet und meinen Nachbarn lustige Stunden beschert. Ich bin also wieder hochmotiviert und werde berichten!

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