El Calafate (3 Tage)

Wetter: ca. 15-20° bei Sonnenschein und Wind

Von Ushuaia sind wir mit dem Flieger nach El Calafate geflogen (1,5 Stunden). Der Flug war etwas holprig, da es mal wieder relativ windig war.

El Calafate ist ein richtig hübsches, aber sehr touristisches Örtchen. Es gibt viele Trekkingläden, Restaurants und Tour-Anbieter. Es ist Ausgangspunkt zum berühmten Gletscher Perito Moreno, welcher ca. 70km entfernt im Nationalpark "Los Glaciares" zu finden ist. Er ist ca. 30km lang, 5 km breit und 60m hoch und fließt in den Lago Argentino, dem größten See Argentiniens.

Wir übernachteten in einem sehr schönen Hostel (Alberque Lago Argentino) mit eigenem kleinen Zimmer (und eigenes Bad), relativ Zentrumsnah und auch dicht am Busbahnhof.

Tipps für El Calafate:

1. Natürlich ist der Perito Moreno im Nacional Parque los Glaciares ein absolutes Muss und mein persönliches Highlight auf unserer Argentinien-Reise. Alle Booking-Agenturen in El Calafate bieten Touren zum Gletscher an. Man kann aber auch durchaus alleine mit dem Auto hinfahren. Das sollte man dann allerdings relativ früh (ca. 9.00) machen um den Perito Moreno alleine bestaunen zu können. Morgens hat man auch noch eher das Glück den Gletscher kalben zu sehen.

Wir hatten eine Bootstour auf dem Lago Argentino gebucht, um nicht nur den Perito Moreno sondern auch andere Gletscher (z.B. Upsala) zu erkunden. Das hieß mit Reisebus von El Calafate zum Nationalpark, dort Eintrittskarten für den Park und dann für das Boot bekommen. Es waren unwahrscheinlich viele Menschen dort und ich hatte so meine Bedenken, ob wir dann überhaupt irgendwas zu Gesicht bekommen...Die Bootstour dauerte ca. 4 Stunden und es war teilweise surrealistisch. Die ersten Eisschollen kamen uns nach ca. 20 Minuten entgegen und daraus wurden bald Eisberge die an unserem Boot vorbei trieben. Bei strahlend blauen Himmel war es ein wunderschöner Anblick. Da es draußen sehr kalt war, haben sich die meisten Besucher im Boot aufgehalten und kamen nur raus, wenn es etwas zu fotografieren gab.

Der Höhepunkt der Bootstour war zum Ende hin der Perito Moreno. Der Anblick war unbeschreiblich. Eine riesige Eiswand türmte sich vor uns auf und man sah kein Ende. Die Geräusche, die aus dem Gletscher kamen waren so laut, als würde irgendwo eine Explosion stattfinden, es knackte und krachte an jeder Ecke und alle hofften darauf, dass ein Stück von der Wand abbricht - leider vergeblich. Dennoch war es wunderschön und ich hätte am liebsten stundenlang auf den Gletscher gestarrt.

2. Noch mal der Perito Moreno nur diesmal Eisklettern auf dem Gletscher. In Ushuaia hatten wir ein deutsches Pärchen kennengelernt, welches uns das Eisklettern auf dem Perito Moreno wärmstens empfiehl. So buchten wir also gleich bei Ankunft in El Calafate eine Eiskletter-Tour. Da es nur einen Anbieter dafür gibt (Hielo y Aventura), sind die Touren relativ schnell ausgebucht. Wir hatten aber Glück.

Also ging es am nächsten Tag wieder mit dem Bus zum Nationalpark. Diesmal ein anderer Eingang. Dort machten wir eine Pause und konnten von einer Art Aussichtsplattform den Perito Moreno nochmal von einer anderen Perspektive bestaunen. Weiter ging es dann mit einem Boot am Gletscher vorbei und eine Art Trekking-Camp. Dort wurden wir unserem Guide zugewiesen und sind 1 Stunde entlang des Gletscher zum Ausgangspunkt der Eiskletter-Tour gewandert. Dort bekamen wir unsere Spikes, die Gruppe wurde noch mal verkleinert und neuem Guide zugewiesen und dann ging es los. Wir waren 9 und hatten 2 Guides bei uns. Der eine lief immer vor und schaute, wo wir lang gehen konnten und der andere blieb bei uns und half hier und da aus. Wir hatten ordentlich zu klettern und bald merkte ich, dass ich mich viel zu dick angezogen hatte. Wir überquerten tiefe Spalten, liefen an wunderschönen kleinen Seen vorbei und kletterten was das Zeugs hielt. Insgesamt waren wir 4 Stunden auf dem Gletscher und es war absolut beeindruckend!!!! Zurück ging es dann wieder mit der Wanderung und ab aufs Boot. Dort bekamen wir alle Whisky mit Gletschereis kredenzt.