Husky-Safari (Finnland)

Seit ich eine Dokumentation über eine Husky-Safari in Alaska gesehen habe, wollte ich unbedingt auch mal dieses besondere Erlebnis erfahren. Alaska schien mir etwas zu weit weg also begab ich mich auf die Suche nach einer vergleichbaren Reise in Europa.

 

Norwegen, Schweden und Finnland bieten die richtigen Gegebenheiten für eine solche Reise an. Wir entschieden uns für Finnland und buchten über fintouring eine 7-tägige Reise im März ins finnische Lappland. Mit den Huskys sollte es 5 Tage von Wildhütte zu Wildhütte, ohne Strom, ohne Handy, und ohne warmes Wasser, durch die einsame Landschaft von Lappland gehen. Ich war bereit!

 

Wir flogen von Hamburg über Helsinki nach Kittilä. Von dort fuhren wir mit einem Bus noch ca. 1,5 Stunden weiter zu unserer Unterkunft in Harriniva.

 

Noch am ersten Abend bekamen wir unsere Ausrüstung, d.h. einen Schneeanzug, eine "schicke" Mütze, 2 paar Handschuhe und Schuhe, die aussahen als würden wir damit auf dem Mond spazieren gehen.

 

Danach lernten wir unsere Gruppe kennen. Wir waren insgesamt 6 Deutsche und 1 Holländerin und mit unserem Guide zu 8 komplett.

 

Gleich früh am nächsten Morgen zogen wir unsere Schneeanzüge an und lernten unsere Hunde kennen. Zudem schauten wir uns einen Film über die richtige Technik mit dem Umgang eines Schlittens an, denn jeder hatte seinen eigenen Schlitten und je nach Größe und Gewicht 4-5 Schlittenhunde.

 

In den Schlitten war unser Proviant für die gesamten 5 Tage untergebracht. Also Hundefutter, Kochgeschirr, unser Essen, unsere Klamotten und allerlei andere Sachen.

 

Die Hunde waren so schön! So wie man sich Huskys vorstellt. Und sie waren aufgeregt, weil sie wussten, dass es bald losgehen würde.

 

Ich hatte 4 Schlittenhunde - mein Leithund trug den Namen "Versace" völlig zu Recht! Ich stellte mich auf meinen Schlitten und die Hunde rannten los. Ich war völlig überrascht von der Geschwindigkeit und von der Kraft der Hunde. Hätte ich nicht auf der Bremse gestanden, wäre ich bei der ersten Kurve sofort runter geflogen.

 

Wir fuhren am Tag ca. 25 bis 40km durch diese wundervolle Landschaft durch wunderschöne schneebedeckte Märchenwälder und über zugefrorene Seen. Jeden Abend erreichten wir eine andere Wildhütte, die im Sommer Rentier-Ranger beherbergten. Die Wildhütten fielen unterschiedlich aus. Mal mussten wir alle in einem Raum schlafen, inklusive Frühstück essen, mal hatte jeder sein eigenes Zimmer. Die Wildhütten waren immer mit einer kleinen Küche und einem großen Ofen ausgestattet. Zu jeder Wildhütte gab es eine kleine Sauna und eine Toilette im Form eines Plumpsklos. Ich versuchte abends nicht mehr so viel zu trinken, damit ich nicht mitten in der Nacht mit Stirnlampe bei eisiger Kälte und totaler Finsternis raus musste.

 

Wenn wir an unserem Ziel angekommen waren, galt es zuerst die Hunde zu versorgen. Die Hunde wurden an eine Leine eingespannt und bekamen Heu. Das Futter musste zubereitet werden, indem es klein gehakt und mit Wasser und Trockenfutter vermengt wurde. Das Zeug stank wiederlich, aber die Hunde waren zufrieden. In der Zwischenzeit hakten die Männer Holz um den Ofen im Haus und in der Sauna anzuheißen. Wasser entnahmen wir entweder von einem Brunnen oder direkt vom See. Die Mädels bereiteten das Essen zu und dann ging es noch gemütlich in die Sauna. Die Hunde schliefen draußen. Ich bin eigentlich jeden Abend noch einmal zu den Hunden rausgegangen. Es stellte sich schnell heraus welche Hunde für ein paar Streicheleinheiten offen waren und welche lieber ihre Ruhe haben wollten. Und so hatte ich auch ganz schnell meine Lieblingshunde gefunden. Ich war hin und weg!!

 

Und so liefen die Tage alle relativ ähnlich ab. Morgens mussten wir die Hütte aufräumen, den Hunden Essen geben, die Schlitten packen und losfahren. Mittags machten wir einen ersten Stop und grillten an einen der vielen Grillplätze. Nachmittags fuhren wir weiter zu unserer nächsten Hütte. Wir sind nie anderen Menschen begegnet, nur hin und wieder ein paar Rentieren. Man konnte nur die Hunde hecheln und den Schlitten auf dem Schnee knirschen hören - sonst weit und breit Stille....

 

Das Highlight unserer Husky-Safari waren die Nordlichter, die wir an einem Abend bestaunen konnten. Es war unbeschreiblich schön und so unwirklich. Die Lichter änderten sich ständig und sehr schnell. Das Spektakel dauerte ungefähr eine halbe Stunden, dann war der Zauber vorbei.

 

Nach fünf Tagen ging es wieder in die Hotelanlage zurück. Da wir in den letzten Tagen selbt die Hunde an die Schlitten gespannt hatten und nun mit der Handhabung vertraut waren, durften wir unsere Hunde in die jeweiligen Zwinger bringen und uns verabschieden. Ich war richtig traurig. Die Hunde waren mir doch ganz schön ans Herz gewachsen - das hätte ich niemals gedacht. Typisch Frau!

 

Dennoch freute ich mich endlich wieder nur mit Micha in einem Zimmer zu sein und ordentlich und lange zu duschen und unsere eigene Sauna zu nutzen.

 

Mit einem gemeinsamen Abendessen verabschiedeten wir uns untereinander und von unserem ausgezeichneten Guide. Wir waren eine klasse Truppe!

 

PS: Wetter: eisig kalt zwischen -10 und -30° mit viel Sonne

Kommentare: 1
  • #1

    MiSchu (Donnerstag, 20 Februar 2014 21:12)

    wartet auf eine Wiederholung!